Donnerstag, 1. Oktober 2015

Low-Carb Muffins

Lang ists her, aber ja, auch ich habe es mal wieder zu Schneebesen und Kuchenform geschafft.
Oder wohl eher zur Kuchenform.


Genauso, wie bei den letzten Pancakes, sind diese Muffins Low-Carb und proteinhaltiger als normale Muffins. Meine Knutschkugel Nina wollte ihrem Boyfriend zum Geburtstag Muffins backen. Sein Wunsch war es aber, dass die Muffins gesund sein sollen.
Naja gesund ist Interpretationssache. Für den einen bedeutet "gesund" vegetarisch, vegan, gluten- oder laktosefrei, für den anderen bedeutet gesund mit weniger Zucker, für den anderen auf natürlicher Basis. Warum ich diese Muffins besonders mag und sie als gesünder erachte als normale Muffins, erkläre ich euch im Folgenden :) Wen es nicht interessiert und einfach super leckere Muffins backen will --> Scroll down and enjoy.


1. Zucchinis sind die Basis der Muffins

Sie ersetzen die fettige und hochkalorische Butter, machen den Muffin saftig und man schmeckt sie nicht raus. Im Gegenteil, sie machen den Muffin süßer und geben ihm einen besonderen Geschmack

2. An Stelle des industriellen weißen Zuckers, benutzen wir Agavendicksaft. 


 Warum ist Agavendicksaft gesünder?

Der Agavendicksaft besteht zu 100% aus Fructose, das heißt er wurde keinen Zusatzstoffen ausgesetzt und ist natürlicher Art. Er hat auf 100 Gramm 100 kcal weniger als industrieller (weißer) Zucker, ist aber an Vitaminen und Mineralstoffen genauso arm. Der Dicksaft sollte sparsam eingesetzt werden, da die Fructose zu Darm-Irritationen führen kann, Da er aber sehr süß ist, benötigt man ohnehin wenig davon. Im Teig lässt er sich, meiner Meinung nach, viel gleichmäßiger verarbeiten und gibt dem Muffin eine besondere Note.



Ist brauner Zucker gesünder als weißer Zucker?

Beide Zuckerarten werden aus Zuckerrohr und Zuckerrübe hergestellt.
Es entsteht nach langem Zerkleinern, Kochen und Pressen ein Sirup, der trocknet.
Es entsteht der braune Zucker. Nach langem Waschen und Aufreinigen wird der Zucker weiß.
Der braune Zucker enthält also eventuell ein wenig mehr Nährstoffe als der weiße Zucker, er kann aber weder vom Körper besser verarbeitet werden, noch hat er weniger Kalorien.

3. Die Kohlenhydrate werden gehaltvoll aufgeteilt

Für die richtige Konsistenz braucht der herkömmliche Muffin Mehl. Da ich nicht kompett darauf verzichten möchte, da sonst die Konsistenz darunter leiden würde, ersetzen wir einen Großteil des Mehls mit gemahlenen Nüssen (hier: Mandeln).

Warum Nüsse?

Gemahlene Nüsse sind eine sehr gute Variante um die Konsistenz des Mehles nachzustellen. Außerdem enthalten Nüsse wichtige und vor allem gesunde Fette, Eiweiße und liefern schnell und langanhaltend Energie. Sie sind natürlichen Ursprungs und können somit vom Körper viel besser aufgenommen und verwertet werden. Zudem haben Nüsse eine positive Wirkung auf die Stressbilanz, auf Herzprobleme und sie wirken entzündungshemmend. Außerdem verpassen sie unseren Muffins eine leckere nussige Note!

Was ist an Mehl ungesund?

Die Aussage, dass Mehl ungesund sei, betrifft zunächst nahezu allen Backwaren. Die Rede ist jedoch nicht vom Weizen von vor einem halben Jahrhundert. Früher gab es keine Glutenunverträglichkeit und keine Low-Carb-Produkte, Das liegt einerseits daran, dass sich die Vorstellung einer gesunden Lebensweise verändert hat, aber auch daran, dass das Weizenmehl mittlerweile anstatt 14 Chromosomen ganze 42 hat (!!!). Es wurde von uns Menschen so "umgewandelt" und "umgezüchtet", dass es nicht mehr aus dem vollen Korn besteht. Das industrielle Weizenmehl zählt zu den "kurzanhaltenden Kohlenhydraten" und hat einen erhöhten glykämischen Index. Das bedeutet, dass es so wenig Nährstoffe enthält, dass das Sättigungsgefühl nur von kurzer Dauer ist. Dahingegen enthält Dinkel oder Vollkornmehl 

4. Schoki, nicht gesund aber gut für Seele und Geist

Wir verwenden Zartbitterschokolade. Diese hat weniger Kalorien als Vollmilch- oder weiße Schokolade und stillt die Lust auf Süßes und Heißhungerattacken. Der hohe Kakaoanteil enthält eine aufputschende Substanz (ähnlich wie Koffein) und fördert die Produktion des Glückhormons, denn wie bekanntlich macht Schokolade glücklich! Das gute Gefühl beim Essen, wenn man in den Muffin beißt, wird bei dem Aspekt der Gesundheit total unterschätzt! "Gesund" heißt nicht immer nur "streng nach den Regeln der Biochemie leben". Nein, gesund heißt auch mal seinen "gesunden Menschenverstand" einzuschalten und das zu tun, was uns glücklich macht. Muffins und Co. sind nicht dafür gemacht uns schlank zu halten, so ist das nunmal. Natürlich gibt es auch leckere und gesündere Varianten, aber man sollte nicht vergessen, dass sie trotzdem kleine Leckerein sind, die nicht in eine tägliche Ernährung gehören. 

(5. Kann man, muss man aber nicht - Proteinpulver)

Man hört es nahezu immer und überall bei den FiTnEsS-PeOpLeZ: Protein-Pancakes, Proteinmuffins, Proteinshake, Proteinriegel, Proteinkapseln, Protein-everywhere. Bei Shake, Kapsel, Riegel und co. macht das ja noch Sinn. Pancakes am morgen find ich auch okay, solange man sie auch konsequent zubereitet (Nicht noch mit Nutella etc.). Natürlich haben die Muffins MINIMAL mehr Eiweiß, wenn an 1-2 EL Proteinpulver (PP) dazugibt. Aber... ein Rezept ergibt 12-18 Muffins. Selbst wenn ihr 2 EL PP in den Teig mischt, teilt ihr diesen Anteil durch mindestens 12. Wow, das sind durchschnittlich 1,3-2,3 Gramm Eiweiß  pro Muffin (durch das Pulver). Es ist ein Nebeneffekt aber dadurch werden sie nicht zu Protein-Muffins. Dazu müsste man die Rezeptur verändern. 

So für alle, die jetzt aber endlich mal backen wollen, hier das Rezept:

18 Muffins, 180°C Ober-/Unterhitze, 15-20 Minuten

Zutaten:

200g Zucchini
3 Eier
5 ELAgavendicksaft oder 140g brauener Zucker
100g gemahlene Mandeln
120g Vollkornmehl
2 TL Backpulver
1 Prise Salz
3 TL Kakaopulver
(ggf. Proteinpulver)
100g Zartbitterschokolade

Und so gehts:

1. Die Zucchini klein raspeln, mit den Eiern und dem Agavendicksaft bzw. Zucker mit einem Handmixer vermengen
2. Mandeln, Backpulver, Kakao, Mehl, (ggf. Proteinpulver) und Salz untermischen
3. Die Zartbitterschokolade klein hacken und unterrühren (nicht mit dem Mixer arbeiten, da die Schokolade sonst noch kleiner wird)
4. Den Teig esslöffelweise in die Muffinförmchen füllen und für 15-20 Minuten im vorgeheizten Ofen backen.

Viel Spaß und guten Appetit :)!

1 Kommentar:

  1. Hört sich lecker an! Ich hab auch schon mal einen Karottenkuchen gemacht, ich finde das genial, damit werden Kuchen/Muffins wirklich sehr saftig :) Ich hab mir mal Proteinpulver in der Geschmacksrichtung Vanille gekauft, weil ich mehr Sport machen wollte und halt so Fitnessdrinks dazu trinken wollte :') Naja, der Lebensstil war mir etwas zu heavy, daher verwende ich das Proteinpulver jetzt zum Backen. Habs aber recht gerne, ich finde, der Vanille-Touch kommt auch in kleinen Mengen gut rüber! Und interessanterweise bekommen Pancakes mit Proteinpulver die viel schönere Konsistenz ... Auf jeden Fall gefällt mir dein Rezept, ich muss mal Zucchinis kaufen, dann werden die getestet :)
    glg Erika

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