Handbrot à la Festival

Tatort: Southside
Tatzeit: 20. Juni. 2014
Tatwaffe: Handbrot

Hallo ihr Lieben,
wer von euch schonmal auf einem Festival war, kam bestimmt nicht an einem leckeren Handbrot vorbei. [falls doch- echt schade, mein Beileid].

Ich hatte ebenfalls das Vergnügen, wenn auch nur wenig, davon zu kosten und es war sooooo lecker!
Ich habe mir seit dem vorgenommen, es mal auszuprobieren aber es irgendwie nie wirklich in Angriff genommen. Meine ABFFL Lena hatte schon den Blogpost vor Augen und träumte leise vor sich hin " Letzte Woche war ich mit meinen Freundinnen auf dem Southside und da hab ich es entdeckt: DAS HANDBROT. Nun habe ich es mal selbst ausprobiert.."
Nun, das HÄTTE eine typische Einleitung sein können.....war es aber nicht.
Wie ihr bestimmt schon mitbekommen habt, bin ich gerade ziemlich oft am Backen (heute Abend auch wieder- aber YOLO), weil viele meiner Liebsten ihren Geburtstag :) oder ihren Abschied :( feiern.
Deshalb kann ich so langsam einfach keine Kuchen (etc.) mehr sehen.
Meine liebste Anja ist gestern am 08.08. 18 geworden und wir haben lecker gegrillt. Dazu hab ich dann das Handbrot gebacken und es hat sich sehr gut gemacht, wie ich finde. Brotbacken ist wirklich nicht schwer, aber ich habe einige Tipps und Tricks für euch, wie es perfekt wird :)

Normalerweise formt man wie folgt Brötchen und hängt sie so aneinander, dass ein Brot entsteht, man aber trotzdem noch gefüllte Teile hat, die man dann abschneidet. Ich habe mich dafür entschieden die Brötchen klein zu machen, weil das Brot, wie schon gesagt, nur eine Beilage war und das auf Parties sowieso besser ankommt, wenn man nicht so riesen Stücke hat.
Außerdem habe ich eher eine Brötchenblume gemacht und kein langes Brot.
Das passt besser auf ein Blech.

Ich habe lange nach einem guten Rezept gesucht und finde dieses richtig gut. Die Handbrote werden außen schön fest aber innen sind sie noch weich, so wie man das vom Original kennt.
Der Käse ist nicht so mächtig, wie beim Original, weil man nicht so viel in die Taschen füllen kann. Es reicht aber vollkommen aus. Ich habe gekochten Schinken verwendet, könnte mir aber vorstellen, dass eine Mischung aus rohem und gekochten Schinken durchaus eine tolle, würzigere Variante ist. Als Käse habe ich jungen Gauda verwendet, weil er würzig, aber nicht zu dominant ist und somit kein Käsebrot daraus wird. Ihr könnt natürlich auch eine Champignon-Käse-Füllung machen.

14 kleine Stücke/ ca. 8 große Brötchen, ihr benötigt eine Blumenspritze

Zutaten:

500g Mehl (Typ 1050!)
1P Trockenhefe oder 15g frische Hefe
1 TL Salz
300ml lauwarmes (!) Wasser
150g (junger) Gauda
150g gekochter Schinken (oder 50/50 mit rohem Schinken)

Und so gehts:

1. Das Mehl in eine große Schüssel geben und in der Mitte eine große Kuhle mit einem Löffel formen
2. Die Hefe und das Salz im lauwarmen Wasser vollständig auflösen und vorsichtig in die Kuhle füllen (Achtung: dabei sollte die Flüssigkeit möglichst nicht über den Rand schwappen)
3. Das ganze 2 Minuten lang stehen lassen
4. Dann mit einem Löffel in der Mitte anfangen zu rühren und sich langsam (!) nach außen arbeiten. Das dauert einige Minuten, also habt Geduld. Wer denkt, es ist leichter, sofort alles mit einem Handmixer zu verrühren und keine Lust hat, in Ruhe daran zu arbeiten, sollte es bei Handbrot auf dem Festival belassen, denn es geht nur mit Geduld...und Liebe!
5. Nach einer Zeit kommt dann der Moment, an dem man sich denkt: "Da ist noch so viel Mehl und der Teig ist jetzt schon richtig schwer umzurühren".. jetzt erst, meine Lieben, holt ihr euch den Handmixer zu Hilfe. Dazu verwendet ihr diese Knethaken und bitte nicht diese Rührhaken.
Jetzt immer weiter kneten, bis das ganze Mehl verwendet wurde und ein glatter Teig entstanden ist.
6. Jetzt mehlt ihr grob eine große (!) Schüssel (am Besten Glas) mit Mehl aus und gebt die Teigkugel dort hinein. Ihr heizt den Ofen auf 45° vor, bedeckt die Schüssel und stellt dann für eine Stunde den Teig in den Ofen zum aufgehen. Keine Angst ihr habt nicht zu wenig Teig er wächst in der Stunde, wie ein Teenie in der Pubertät.

7. In der Zeit könnt ihr schonmal den Gauda und den Schinken in Würfelchen schneiden und gut vermischen. Noch eine Prise (!) Salz dazu und in den Kühlschrank stellen, bis unser Teig soweit ist.

8. Nach einer Stunde holt ihr den Teig raus, mehlt eure Arbeitsfläche gut ein (!) und rollt dann den Teig gleichmäßig in einem Viereck aus. Jetzt schneidet/teilt ihr den Teig in entweder 16 große oder 24 kleine Teile. Den Ofen heizt ihr jetzt schonmal auf 240° vor.
9. Ihr nehmt jetzt immer ein Stück Teig, drückt das ein wenig in eurer Hand platt und legt dann Käse und Schinken in die Mitte. Dann sucht ihr euch ein gleichgroßes Stück und legt dieses darauf. Dann drückt ihr ringsrum die Seiten wie bei den Kirschtaschen fest, sodass kein Käse herauslaufen kann.
10. Das macht ihr jetzt mit allen Stückchen und legt sie anschließend auf ein Backblech mit Backpapier. Ihr drückt dann die kleinen Brötchen an den Enden aneinander damit ihr auch ein vollständiges Brot habt. Ihr schneidet dann ganz vorsichtig mit einem Messer oben einen Schnitt in jedes Brötchen und bepinselt es mit Salzwasser (1/2 Tasse Wasser * 1/2 TL Salz).

11. Dann schaltet ihr den Ofen auf 200° runter und lasst die Brötchen 20-25 Minuten im Ofen, bis sie goldbraun werden. Wenn eure Mutter tief einatmet und sagt " Maaaan riecht das geil!!", dauert es noch ca. 10 Minuten und wenn ihr denkt "Alter Schwede das riecht ja immer besser, ist das noch zu toppen??"- dann wartet noch 5 Minuten ab und dann ist es gut.

GANZ WICHTIG: Zwischendrin spritzt ihr nach 5 und nach 15 Minuten jeweils 4 mal mit einer Blumenspritze Wasser in den Ofen. Ein Glas Wasser erzielt nicht den gleichen Effekt.

12. Das Handbrot danach nicht direkt auf eine kalte Platte zum Servieren legen, sondern am Besten Backpapier unterlegen. Sonst werden sie total matschig und ungenießbar.

Das Brot schmeckt lauwarm super lecker und wird oft mit Kräuterquark oder Frisckäse serviert.
Es eignet sich nicht nur als Beilage zum Grillen, sondern auch für Suppen, Picknickausflüge oder Fingerfood.

Viel Spaß beim Nachmachen oder beim nächsten Festival  :))